Von «Lehrpersoninnen» und Energie-Genies: In Obwalden ist der «Pranger» los

Die Lälli-Zunft Sarnen hat am Freitag in ihrer Zunftstube im alten Spritzenhaus die 42. Ausgabe ihrer Fasnachtszeitung «Pranger» getauft. An der «Pranger»-Rätschete wurden einige Kostproben gezeigt.

Rund 60 ehemalige und aktive Lälli-Zünftler und Gäste samt Anhang erlebten am Freitagabend, 19. Januar, eine gemütliche «Pranger»-Rätschete mit Speis und Trank und der musikalischen Umrahmung von DJ Senad. Kilian Böhler und Sepp Gasser präsentierten einige Kostproben aus dem «Pranger», der für 9 Franken in Kiosken, Beizen und so weiter zu haben ist.

Leider mussten die beiden «Zunft-Sängerknaben» dieses Jahr auf die musikalische Begleitung von Lälli-Urgestein Max Lohner verzichten. Es hat ihn vor kurzer Zeit gesundheitlich schlimm erwischt, doch «bin ich auf dem Weg zur Besserung», meldete er aus der Reha. Keine Frage, dass ihm die gesamte Lälli-Familie von Herzen alles Gute wünscht.

DER GEFALLENE REGIERUNGSRAT

Wer wissen will, welche Schrecksekunden das beliebte ehemalige «Kronen»-Gastgeberpaar Uschi und Bruno in den Ferien erlebt hat, der muss zur 42. Ausgabe des «Prangers» greifen. Und wer sich wundert, dass ein gefallener Regierungsrat weiterhin Chef aller Lehrpersonen und «Lehrpersoninnen», inklusive nicht ganz das eine oder andere, bleiben darf, wird auf Seite 18 restlos aufgeklärt.

Gewürdigt wird ferner ein Energie-Genie namens «Ing. dr. Zwyck». Leider ist seine neueste Projektidee erst nach Redaktionsschluss des «Prangers» bekannt geworden. «Ich will nicht weiter der blöde Energie-Maulwurf des Kantons sein», sagte er auf dem Dorfplatz allen, die es gar nicht wissen wollten. «Deshalb plane ich eine Riesen-Staumauer in der Stöckalp. Die Mauer würde zugleich Parkhaus für 500 Autos und Talstation für eine Super-Luftseilbahn inklusive Vieh- und Fahrzeugtransport auf die Frutt sein», so Dr. Zwyck weiter. «Und wer soll das bezahlen?», fragte einer schüchtern. «Kein Problem», beruhigte Dr. Zwyck. «Ich frage die Kantonalbank, die hat schon für Dümmeres Geld ausgegeben.»

AUCH EIN ZAUBERER WAR AM WERK

Nicht alle Tricks sind am Freitagabend dem einheimischen Zauberer Tomini geraten. Genial war die Geburt der ersten «Pranger»-Ausgabe. Tomini zauberte, und die erste gedruckte Ausgabe fiel aus dem Modell einer platzenden Fruchtblase Zunftmeister Reto I. direkt in die Hände.

Tomini bat die Zunftmeister-Gattin Anita Baumann zum Spiel mit einem roten Tüchlein. Männiglich erwartete, dass aus dem eckigen Tüchlein auf seinen Flügen im Saal etwas Runderes, Zarteres werden könnte. Doch daraus wurde nichts. Der Trick mit der Umwandlung des eckigen Tüchleins in ein Damenhöschen misslang. Böse Zungen behaupteten später, die Zunftmeistersgattin habe vor dem Ausgang ihren Wäscheschrank besonders gut abgeschlossen. – Wer’s glaubt, wird selig!