So hart rockten die Sarner Fasnachtsfans am «Fätzigä Mäntig»

Die Sarner Guuggenmusiken haben ein Dutzend Gastguuggen auf den Dorfplatz geladen. Dem Fasnachtsmotto entsprechend waren zahlreiche Bikerinnen und Rocker im Publikum zu finden.

Ein lauter «Urknall» über dem Sarner Dorfplatz eröffnete um 18 Uhr den Fasnachtsmontag, der im Obwaldner Hauptort als «Fätzigä Mäntig» bekannt ist. Und schon marschierte die erste Guuggenmusik via Brünigstrasse ins Dorfzentrum ein und sorgte dabei mit ihren energisch dahergefetzten Klängen umgehend für einen Stimmungsanstieg am Strassenrand. Weitere Guuggen folgten ihr auf den Dorfplatz, unter den Augen des bestens gelaunten Zunftmeisterpaares Hans III. und Fränzi.

Schon seit 16 Uhr trafen die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler fast jeden Alters fortlaufend ein, um sich bei ersten Guuggendarbietungen mit einem ersten Bier oder Kafi auf das anstehende Fest vorzubereiten. Auch das eine oder andere mitgebrachte Becherchen Pfefferminzlikör trug zur Erheiterung bei.

ROCKER UND «TÖFFLI-BUÄBÄ»

Dabei folgten nicht wenige dem Sarner Fasnachtsmotto, welches das Zunftmeisterpaar der Lälli-Zunft festgelegt hatte: «Let’s rock!» Biker-Outfits oder Fan-T-Shirts von Heavy-Metal-Bands, getragen von Leuten mit Punk- oder 80s-Glamrock-Frisur. Ganze Rocker-Gangs waren unterwegs, gar eine Gruppierung von «Töffli-Buäbä» war gekommen, um Sarnen unsicher zu machen. Im Verlauf des Abends könnten es um die 2000 Besucherinnen und Besucher werden, schätzten Mitglieder der Lälli-Zunft.

Ebenso waren rund ein Dutzend Gastguuggen aus unterschiedlichen Ecken der Schweiz gekommen, um den Fasnachtsbegeisterten bis in die Nacht hinein mit ihrem Sound einzuheizen. Auch die drei Sarner Guuggenmusiken, welche den Anlass mit Unterstützung der Lälli-Zunft organisiert hatten, stellten ihre spielerischen Fähigkeiten unter Beweis. So brachte zum Beispiel der «Rätschbäsä» mit seinen eingängigen Harmonien und mitreissenden Rhythmen das Publikum rasch einmal dazu, die Hände euphorisch in die Höhe zu werfen und locker zu tanzen.

ZUSAMMENSCHWEISSENDES ERLEBNIS

Die Mitglieder der drei Guuggen freuten sich nicht nur, am «Fätzigä Mäntig» spielen zu dürfen. «Das gemeinsame Organisieren über Wochen hinweg hat uns nochmals nähergebracht. Das darf man dann auch während des Rests des Jahres spüren», formulierte es eine Guuggenmusikerin. Und nicht nur das: «Rätschbäsä»-Mitglied «Zofä» erhielt die Gelegenheit, dem Publikum seine Moderationskünste zu präsentieren. Seine gelassene Art, mit der er die diversen Formationen auf der Dorfplatz-Bühne ankündigte, hob die gute Laune zusätzlich.

Souverän boten die Dörfli-Geister aus Ramersberg ihre Stücke dar. Auch optisch unterhielten sie bei ihrem Einzug auf den Dorfplatz: Als Zepter diente dem Major passend zum Gelateria-Motto eine übergrosse Raketen-Glace. Für ausreichend Coolness war am «Fätzigä Mäntig» angesichts eisiger Sujets, cool aussehender Rocker und gekühlter Drinks und Biere also ausreichend gesorgt. Die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler durften sich somit sorglos eine Nacht lang auf die schweisstreibenden Guuggen-Rhythmen einlassen.