Die Lälli-Zunft sowie zahlreiche Fasnachtsbegeisterte begleiteten das Zunftpaar Reto I. und Anita Baumann vom Sarner Dorfplatz zum Gemeindehaus zur Übergabe des Zepters. Angeführt wurden die Fasnächtler von der Guggenmusik Dörfligeister. Die langsam einbrechende Dunkelheit verlieh der Feier einen würdigen Rahmen.
In einem zeremoniellen Akt übergab der Gemeindepräsident Jürg Berlinger dem künftigen Fasnachtsherrscher der Lälli-Zunft Sarnen das Zepter.
«HALTE ABER DIE ZÜGEL IN ENGER HAND!»
Mit Blick auf die erfolgreiche Abstimmung über das neue Gemeindehaus meinte Berlinger: «Nach so einem Ergebnis klopfe ich als Gemeindepräsident gerne eine Woche die Finken.» Während Zunft-Obmann Bruno Hochuli mit seiner Taschenlampe für das notwendige Licht sorgte, vollzog Gemeindeschreiber Max Rötheli den zeremoniellen Akt. In einem «Ausruf zur Zepterübergabe» verlas er die Rechten und Pflichten des Fasnachtsregenten und meint zum Schluss: «Halte aber die Zügel in enger Hand! Und führe das Volk mit viel Verstand.»
Damit steht seiner uneingeschränkten Herrschaft an der diesjährigen Fasnacht nichts mehr im Wege. In einem kurzen Statement bedankte sich Reto I. für das Vertrauen lies verlauten: «Als neuer Herrscher will auch ich meine Spuren hinterlassen im goldenen Regentenbuch.» In diesem ehrenvollen Buch wird jeder Zunftmeister der Lälli-Zunft mit einer Urkunde eingetragen.
RETO I. LEISTET GANZE ARBEIT
Während den närrischen Tagen regiert Reto I. die Gemeinde Sarnen mit eiserner Faust und bestimmt somit das Geschehen. Und da will der Fasnachtsherrscher ganze Arbeit leisten: Als Nidwaldner, der in Beckenried wohnt, will Reto I. Obwalden und Nidwalden näher bringen. «In den nächsten sieben Tagen wird die Fusion zwischen Ob- und Nidwalden beschlossen und besiegelt», sagte der Regent und verlangt, dass die Gemeinde Sarnen das Unterwaldner Wappenbild übernimmt.
Doch sein politischer Forderungskatalog geht noch weiter: Damit die Schifffahrt von seiner Renault-Garage in Sachseln nach Hause möglich wird, ist der Stollen von Sachseln unverzüglich in Betrieb zu nehmen. Sollte das nicht möglich sein, ist Berlinger für einen Chauffeur verantwortlich.