«Wir freuen uns auf eine feurige Fasnacht.» Dies sagte Thomas II., Zunftmeister der Lälli-Zunft, in der Aula Cher in Sarnen. Zusammen mit Ehefrau Andrea wird Thomas II. an der kommenden Fasnacht tüchtig einfeuern. Thomas II. ist Ofenbauer und leitet in Kägiswil einen Betrieb mit mehreren Mitarbeitenden. Dazu gehört auch seine Ehefrau Andrea Müller.
Da gemütliche Wärme zu seinem Beruf gehört, wählte er das Motto «FiirRot». Diese «DNA» kommt den Sarner Fasnächtlern an den kommenden närrischen Tagen zugute. Egal wie viel Schnee fällt und wie kalt es ist, sie können sich auf eine heisse Fasnacht gefasst machen
Thomas II.: Fitnessbeweis per Handstand
Vor der Amtseinsetzung von Thomas II. wurde das diesjährige Herrscherpaar Reto I. und Anita Baumann ehrenvoll verabschiedet. In seinem Rückblick bedankte sich Reto I. bei seinen Mithelfern und insbesondere bei seiner Ehefrau Anita, die dafür sorgte, dass er immer korrekt gekleidet war.
Vor der Inthronisation gaben die engsten Freunde, darunter auch sein Bruder Ruedi Müller, einen umfassenden Einblick in das Leben des neuen Zunftmeisters. Als Biker, Turner oder früher an einer Weltmeisterschaft im Seilziehen sei Thomas II. sportlich gut unterwegs. Dies bewies der zweifache Familienvater aus Alpnach gleich selber und marschierte im Handstand über die Bühne. Dieser Fitnessbeweis genügte: Zeremonienmeister Senad Sakic, der mit Besa Hurschler durch den Abend führte, kleidete den neuen Zunftmeister mit dem Ornat der Lälli-Zunft ein. Danach präsentierte sich das frischgebackene Zunftpaar Thomas II. und Andrea Müller fröhlich dem Publikum. Nach einer kurzen Ansprache sagte Thomas II. zu Ehefrau Andrea: «Schön, dass du mit mir das Zunftjahr feierst.»
Feuriger Galaabend und fröhliche Gäste
Die Inthronisation ist bei der Lälli-Zunft jeweils mit einem Galaabend verbunden. Gegen 220 Gäste, die Damen in ihren schönsten Roben, die Männer fein gekleidet, genossen den Abend. Im Mittelpunkt das Motto «FiirRot». Da und dort brannten Feuer und verbreiteten eine wohlige Wärme. Auf den geschmückten Tischen leuchteten Kerzen, in der Mitte war Brennholz aufgestapelt. Keiner sollte an diesem Abend frieren. Auf der Bühne brannte ein riesengrosses Feuer – von einem Beamer projiziert. Die Aula Cher sollte ja den hitzigen Abend schadlos überstehen. Das gedämpfte Licht verlieh dem mit viel Aufwand geschmückten Saal eine festliche, aber auch mystische Note.
«Es ist eine spezielle Freude, euch zu begrüssen», sagte Bruno Hochuli in seinem Grusswort zu den Gästen. Mit Ehefrau Astrid genoss auch er den Festabend. Neben den Lälli-Zünftlern hiess er zahlreiche Fasnächtler und verdiente Persönlichkeiten willkommen. Praktisch der gesamte «Hochadel» der Unterwaldner Fasnacht gab der Lälli-Zunft ihre Ehre.
Die kommende Fasnacht ist nicht aufzuhalten
Plötzlich: Ein fürchterliches Krachen, das sich langsam in lautstarke Musik verwandelt. Die Show konnte beginnen. Bevor eine Tanzgruppe die Gäste erfreute, füllte sich die Bühne mit Guggen. Die Dossäbängäler aus Kägiswil sorgten für kakofonische Klänge. Als Überraschung leisteten etwa 20 ehemalige Guggen wertvolle Hilfe und liessen es tüchtig krachen. Jedem im Saal war klar: Die kommende Fasnacht ist nicht aufzuhalten.
Verschiedene Gruppen aus Familien und Vorstandsmitgliedern und zwei künftige Lälli-Zünftler (Kandidaten) sorgten für Unterhaltung und gaben ihr Bestes. Gemeinde-Vizepräsident Peter Seiler gratulierte dem neuen Herrscherpaar. «Politiker geben nie gerne die Macht ab», so Seiler, «aber für Thomas II. machen wir das gerne.» Am Abend vor dem Schmutzigen Donnerstag überlässt ihm Gemeindepräsident Jürg Berlinger für eine Woche sein Zepter.