Er ist Herr über 150 E-Mail-Adressen und 1000 Essensbons – und die gute Seele des Lälli-Umzugs

27 Nummern sorgten in Sarnen für einen weiteren fasnächtlichen Höhepunkt. Dazu trug auch Umzugschef Martin Portmann mit seinem Team bei.

Unter dem Motto «Let’s Rock» begeisterten am Güdisdienstag 27 Nummern am grossen Sarner Umzug der Lälli-Zunft die zahlreichen fasnachtsbegeisterten Schaulustigen im Obwaldner Hauptort.

Dass alles reibungslos klappte, ist auch Martin Portmann zu verdanken. Kurz vor dem Start des Umzugs kontrollierte der Umzugschef, ob sämtliche Gruppen richtig eingereiht waren. Von Nervosität keine Spur, dafür hatte er auch keinen Grund, es lief alles wie am Schnürchen, sehr zur Freude der rund tausend Teilnehmenden und zahlreichen Schaulustigen.

VORBEREITUNGEN LIEFEN SEIT NOVEMBER

Hinter ihm liegt eine mehrmonatige Vorbereitungszeit, die im November mit dem Aufruf an Fasnachtgruppen und Guggenmusigen für die Teilnahme am Umzug begann. Martin Portmann, seit zwölf Jahren in der Lälli-Zunft und zum ersten Mal Umzugschef, spricht von rund 150 angeschriebenen E-Mail-Adressen. Laufend trudelten Zu- oder Absagen ein, die letzten bis vor zwei Wochen. Das Umzugsprogramm nahm Gestalt an.

Wenige Tage vor dem Umzug galt es für ihn und den Dutzend Helfern der Lälli-Zunft, noch tausend Kleinigkeiten zu erledigen. Der Samariterverein musste aufgeboten und instruiert werden, Abfallbehälter platziert, die letzten Konfetti bestellt, einige Strassenschilder entfernt werden, damit die grossen Umzugswagen ungehindert durchfahren und letzte verkehrstechnische Details mit der Polizei geklärt werden konnten. Und dann wäre da noch die Verpflegung der vielen Helfenden von Feuerwehr, Samariterverein und anderen Organisationen. «Wie verteilten rund tausend Essensbons», verdeutlichte Martin Portmann die grosse Teilnehmerzahl.

Auch für den eigenen Wagen der Lälli-Zunft, der getreu dem diesjährigen Motto als Rockbühne daherkam, zeichnete sein Team verantwortlich.

Viel Fronarbeit im Hintergrund: Für den Inhaber einer Sarner Gartenbaufirma mit rund vierzig Mitarbeitenden stimmt das so. «Ruhm einzuheimsen, ist überhaupt nicht mein Antrieb. Die Nummern sollen im Mittelpunkt stehen. Mir geht’s darum, die Lälli-Zunft und damit auch den schönen Brauch der Fasnacht am Leben zu erhalten. Und dafür braucht es auch im Hintergrund Engagement», meinte der 45-jährige Sarner, der in Luzern, wo er aufwuchs, vom Fasnachtsfieber angesteckt wurde. «Fasnacht ist ein wichtiges Kulturgut. Leute treffen sich, lernen sich kennen, haben es lustig miteinander. Das macht für mich den Reiz der Fasnacht aus.»