«Chrampfer» Leisteten am Fasnachtsumzug in Giswil ganze Arbeit

Der Fasnachtsumzug in Giswil bot eine grossartige Ideenvielfalt und vor allem grosse Sujets. Dabei kam auch das Motto «Manege frei» von Lälli-Zunftmeister Reto I. zur Geltung.

Der Giswiler Fasnachtsumzug ist immer wieder etwas Besonderes. Dies war auch am Sonntagnachmittag der Fall. 23 Umzugsnummern fühlen sich etwas bescheiden an. Einige Nummern waren jedoch so umfangreich, dass sich die Zuschauenden gegen 40 Umzugsfahrzeuge anschauen konnten. Sie sahen ein buntes Feuerwerk an Ideenreichtum. Gegen 1000 Mitwirkende waren bei schönstem Wetter unterwegs.

Hier waren buchstäblich «Chrampfer» am Werk, und sie prägten auch den Umzugsreigen. Die «Tyyfels-Chrampfer» widmeten sich mit einem Matterhorn den Umweltsünden in den Bergen. Wie man den Skiwachs durch Speckschwarten ersetzen kann, zeigte ein weiteres Sujet. «Miär lend d’Sui lo stärbä, will mier nid wand letscht wärda», stand in grossen Lettern auf dem Wagen. Ganz grosse «Chrampfer» nahmen die Fernsehsendung «Wetten, dass…» aufs Korn. Allerdings schleppten sie den Wagen der Stanserhornbahn nicht nur zehn Meter, sondern knapp zwei Kilometer.

Das Motto des der Lälli-Zunft war «Manege frei». Dies war bei einigen Umzugsnummer festzustellen. Eine Gruppe verbreitete mit «Gladiatoren in der Manege» bereits etwas Zirkusluft. Der Familientreff Kägiswil baute fein säuberlich einen Zirkus mit seiner gesamten Umgebung. Mit einem prachtvollen Zirkuswagen ehrte die Lälli-Zunft ihr Zunftpaar Reto I. und Anita Baumann. Sein Gefolge verteilte Süsses und Flüssiges. Orangen wie an anderen Orten gibt es bei der Lälli-Zunft nicht.

VIEL RAUCH, GESTANK UND EINE VERLORENE PLATTFORM

Auch am Schluss waren wiederum «Chrampfer» an der Arbeit. Sie widmeten sich der körperlichen Arbeit. «Ich bi arbeitslos, ich sioche e Tschop», war zu lesen. Mit viel Rauch und Gestank zeigten sie Teamarbeit auf der Baustelle und in der Autowerkstatt. Zum Gaudi des Publikums verloren sie schon nach wenigen Umzugsminuten eine Plattform mit Auto-Teilen.

Bereits 25 Jahre nehmen die Bickelstumfer am Giswiler Umzug teil. Dies feierten sie mit einer Demo gegen die Künstliche Intelligenz. «Sälber hirnä nicht mehr gefragt, luäg gschider, was Chat-GPT sagt.» Mit einem halb-automatischen Medizinzentrum wurde aufgezeigt, wie es eher nicht sein sollte.

KAKOFONISCHE KLÄNGE ERWÄRMEN FASNÄCHTLER-HERZEN

Was wäre ein Fasnachtsumzug ohne Guggenmusik? Die Guggenmusik «Chieferschüttler» eröffneten den Umzugsreigen und erfreuten das Publikum mit kakofonen Klängen. Später folgten die «Dossäbängler» aus Kägiswil, die «Stollä-Gusler» aus Sachseln.

Zahlreiche Gruppen widmeten sich dem Dorfgeschehen. Die «Mälchtaaltobelhäxä» behaupteten: «D Häxä chäsid nu besser als dr Seiler.» Einige Fasnächtler genossen jedenfalls ein «Häxe»-Fondue im Wagen. Und Promis aus der «Glanz und Gloria»-Welt sorgten tüchtig für Rambazamba. Etwas ruhiger waren die Schlümpfe, die die Kleinsten mit Naschereien versorgten. Ein weiteres Sujet galt der Fernsehsendung «SRF bi dr Liit: Landmännerküche».